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1962 - FFw Velbert, 90-jähriges
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Dies und das

Die Feuerwehr   (damals, in den 1950er-Jahren)

Wie der Name es schon ausdrückt, war die Feuerwehr für die Brandbekämpfung gegründet worden und in den 1950er-Jahren hauptsächlich auch noch daraufhin ausgerichtet. Sein praktisches und theoretisches Wissen musste sich damals wie heute ein gut ausgebildeter Feuerwehrmann durch Lehrgänge an Feuerwehrschulen oder internem Unterricht und bei Übungsdiensten erwerben.                          
Signalpfeife...Schon immer gab es Ausbildungs- und Dienstvorschriften nach denen geübt und
gearbeitet  werden musste.  Es gab sie für die Löschgruppe (S. Bild unten), den
Löschzug,  die tragbaren Leitern,  den Atemschutz, die technische Hilfeleistung
und noch  viele mehr.  Besonders die Übungsdienste  wurden dementsprechend
durchgeführt.  Zur  persönlichen  Ausrüstung  eines  jeden  Feuerwehrmannes
gehörten  zur damaligen Zeit:  der Stahlhelm,  ein Hakengurt  mit Feuerwehrbeil
und Nothaken,  eine  Fangleine,  eine Atenschutzmaske  und  eine  zweitöninge
Signalpfeife.  Das  Vorhandensein dieser  Pfeife wurde bei jedem  Übungsdienst
kontrolliert  und  bei  Fehlen dann gruppenintern bestraft.  Die Signalpfeife wurde
zur  Übermittlung  von  Befehlen  genutzt;  so  bedeutete  z.B. "zwei  Triller  mit
nachfolgend langem hohen Ton, dann kurzer hoher Ton und wieder langer hoher
Ton"  Zweites Rohr,  Wasser Marsch,  oder nach dem Signal  "langer hoher Ton,
dann langer tiefer Ton"  packten  alle  die  Klamotten zusammen; denn das hieß:
Zum Abmarsch Fertig.
  Signalpfeife
Die  Velberter Feuerwehr war,  was Fahrzeuge betrifft,  für die damalige Zeit sehr
gut ausgerüstet. Es gab eine  Kraftfahrdrehleiter, schon  halbautomatisch und für
längere  Zeit die einzige im ganzen  Kreis, dazu verschiedene  Löschgruppenfahr-
zeuge. Hier  besonders zu erwähnen ist das LF25, ein Magirus mit 2 Meter langer 
Motorhaube und enormer  Leistung,  die  deshalb bei  Großeinsätzen  im  ganzen  
Kreis  angefordert  wurde.   Zu  den  Übungsdiensten  haben  nun  die  einzelnen
Löschgruppen, 1  bis  3  (Hauptwache,  Nordstrasse)  und  4 und 5  (Nieding und
Losenburg)  abwechselnd  mit  den  Fahrzeugen und Geräten geübt.  Da war z.B.
die  Gruppenübung  mit  dem  Fahrzeug  von  offener Wasserentnahmestelle oder
Hydrant  mit Vornahme  von  C- oder B-Strahlrohren  mit  oder  ohne Atemschutz,
Übungen mit  der  Drehleiter  und  nicht  zu  vergessen  der berühmt,  berüchtigte
Hakenleitergang  am Turm  des alten Feuerwehrhauses Nordstrasse, später dann 
am Neubau Schulstrasse.
Ausbildungsvorschriften
   AVF 1 und 2 von 1953
Bis  Mitte  der  1960-er Jahre  fanden  im  Sommerhalbjahr  von  April  bis  Oktober  die  Übungsdienste  an Samstagen  von  17.00  Uhr bis  19.00  Uhr  statt.  Im  Winterhalbjahr  von  November  bis  März waren  die Übungsdienste an Sonntagen von 09.00 Uhr bis 11.00 Uhr.  Erst nachdem man in  Industrie und Verwaltung von der 48- über die 44- auf die 40-Stunden-Woche wechselte und der arbeitsfreie Samstag eingeführt wurde, verlegte  die  Feuerwehr  den  Übungsdienst  auf  den  Freitagabend  von  19.00  Uhr  bis  21.00  Uhr.  Die Übungsdienste  fanden in  Abständen von 14 Tagen statt.  Diese  Übungsdienstregelung gibt es bis auf den heutigen Tag.
Zu den Übungsdiensten im Sommerhalbjahr sei noch angemerkt, es gab extra eine Sommerdienstbekleidung. Sie  bestand aus  einer weißen Leinen-Drillichjacke mit blanken Metallknöpfen.  Über viele Jahre wurde diese Sommerdienstbekleidung   getragen.   Im   Laufe   der   Jahre  hat  sich  die  Einsatzkleidung  bzw.  die Dienstbekleidung allerdings sehr verändert.

Nach dem Ende des 2. Weltkriegs blühte in den 1950-er Jahren auch das  Vereinsleben wieder auf und wurde allerorten sehr gepflegt  Für die Feuerwehrleute war die Freiwillige Feuerwehr ihr Verein, und dies ist bei vielen auch  bis  heute  so  geblieben.  Jeder,  der  darin  war,  hatte ein  Ehrenamt übernommen,  für den Dienst am Nächsten.  Der nachfolgende Text eines Lieds,  das selbst bei offiziellen Anlässen oft gesungen wurde, drückt dies ganz gut aus:

Das Feuerwehrlied

Es ist im Deutschen Vaterland, ein blaues Ehrenkleid bekannt.
Der Wehrmann trägt es Gott zur Ehr, und seinem Nächsten jederzeit zur Wehr.

Es ist ein schlichtes Arbeitskleid, denn wir sind jederzeit bereit,
bei Nacht und Nebel, Sturm und Braus, zu schützen unser Bürger Hof und Haus.

Und ruft die Glocke uns zum Brand, dann steh`n wir alle Hand in Hand,
im Kampfe mit der Flamme Glut, beweist sich erst der rechte Mannesmut.

Einer für alle heisst`s Panier, alle für einen kämpfen wir,
das Band, das uns zusammenschweißt, ist echter deutscher Kameradengeist.

Kein Wehrmann fragt nach Lohn und Ehr, freiwillig dient er seiner Wehr,
freiwillig tut er seine Pflicht, darum sei stolz, dass du ein Wehrmann bist.

Schon mancher brave Kamerad im Wehrmannsrock sein Leben gab,
er setzt es für den Nächsten ein, drum soll er immer uns ein Vorbild sein.


Die Kameradschaftspflege war in dieser Zeit, von der damaligen Zeit gezeichnet, sehr intensiv und ausgeprägt, so z.B. bei festlichen Anlässen, beim Umgang und Treffen mit fremden Feuerwehren, nach Übungs- und Ausbildungsdiensten und natürlich ganz besonders im harten Alltagseinsatz beim Retten, Löschen, Bergen und Schützen zum Wohle der Allgemeinheit.
In dieser Zeit, und auch noch lange danach, hing der Feuerwehr ein Spruch an:

                         die sind doch bloß am “ Suppen” ( Trinken ).
 
Hier sei angemerkt, es wurde bei der Feuerwehr ganz bestimmt nicht mehr getrunken, als auch in allen anderen Vereinen bei der Pflege der Geselligkeit.

Der Vorspann zielt auf ein wunderbares Gedicht im “Bergischen Platt “ von Carl Schmachtenberg


   Die BahnkappÜbersetzt als:    Die Feuerwehrkappe
BundesbahnkappeFeuerwehrkappe

Oh Muoder, Muoder, komm ens flott,
Us Kalv dat well nit  Suppen !
Riep Liesbeth. Hei, wie flog do fott
Frau Bahnenwächter Juppen.

Frau Jupp die hadd vam Scholten Pitt
Dat Kalv iescht gestern kregen;
Nu stong et do, nu wor et nit
Tom Suppen te bewegen.

Frau Jupp fing an dem Kalv herum
Te schuren on te zerren;
Dat neuter Kalv, dat kiek sech ömm
On fing bloß an te blärren.

Sie fuhr met Sault em durch de Schnut, 
Doch do schien niks te hopen;
Dat Kalv, dat makden sech niks drut
On sop nit einen Dropen.

Loup, Lisbeth, sett Dich ob den Trapp!
Riep plötzlich do Frau Juppen;
Loup grasch on hol Din Vadersch Kapp,       
Dann soll dat Kalv wal Suppen.

Ech sett dem Kalv die Bahnkapp ob;
Din Vader seit jo selber,
Die sunne bonkte Kapp omm Kopp,
Die suppen wie die Kälwer.

Oh Mutter, Mutter, komm mal schnell!
Unser Kalb, das will nicht trinken,
rief Elisabeth. Hei, wie eilte schnell
Frau Brandmeister Juppen.

Frau. Juppen, die hatte vom Peter Schulze
das Kalb erst gestern bekommen.
Nun stand es da, nun war es nicht
zum Trinken zu bewegen.

Fr. Juppen fing an am Kalb herum
zu scheuern und zu zerren.
Das dumme Kalb, das guckt sich um
und fing bloß an zu jammern.

Sie fuhr mit Salz ihm durch das Maul,
doch da schien nichts zu helfen.
Das Kalb, das machte sich nichts draus
und trank nicht einen Tropfen

Lauf Elisabeth, setz Dich in Marsch,
rief plötzlich dann Fr. Juppen,
lauf rasch und hole Deines Vaters Kappe,
dann wird das Kalb wohl saufen.

Ich setze dem Kalb die Feuerwehrkappe auf.
Dein Vater sagt ja selber:
die solche bunte Kappe auf dem Kopf,
die saufen wie die Kälber

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