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       Neubau des Feuerwehrhauses,  Nordstraße 3

Der nachfolgende Bericht über den Neubau des Feuerwehrhauses an der Nordstraße / Ecke Schulstraße wurde den Artikeln der Morgen-Zeitung aus den Jahren 1927 und 1928 entnommen.

Durch Anklicken der Bilder gelangen Sie in eine Bildergalerie, wo man die Bilder ansehen und downloaden kann.

             Grundsteinlegung am 20. Dezember  1927

(aus einem Bericht der Morgen-Zeitung vom 21.12.1927)

Am 20.12.1927 fand im Beisein derStadtverwaltung, des Stadtverordnetenkollegiums, des Bauausschusses, der Velberter Feuerwehren und der Vertreter der Presse die Grundsteinlegung des neuen Feuerwehrhause an der Ecke Nord- und Schulstraße statt. Pünktlich fanden sich die Geladenen an der Baustelle ein. Mit klingendem Spiel rückte die Feuerwehr an, zum ersten Mal an die Stätte, wo sie in Zukunft ihre Kräfte stählen soll und von der sie ausrücken wird, wenn die Not es erheischt und ihre Hilfe erforderlich ist.

Nach einer einleitenden Weise derFeuerwehrkapelle wandte sich Bürgermeister Dr. Tweer (s. Bild) an die Versammelten und führte aus, dass an der Baustelle nichts Neues erstehen solle, sondern für eine schon vorhandene städtische Einrichtung werde das richtige Bett geschaffen. Es sei im Bergischen Lande stets Sitte gewesen, dass herzhafte Männer sich in den Dienst der Allgemeinheit gestellt hätten. Das Lied vom braven Manne hätte auch in Velbert immer hell geklungen. So habe sich auch die Feuerwehr stets opferwillig in den Dienst der Allgemeinheit gestellt. Mit der durch das Wachsen der Industrie erhöhten Gefahr seien auch die Einrichtungen der Wehr organisch verbessert worden. Das Haupterfordernis sei aber das schnelle Sammeln der Wehr im Falle der Not. Zu diesem Zweck sei im letzten Jahr die Alarmeinrichtung geschaffen worden.
Die an das Feuerlöschwesen gestellten höheren Anforderungen hätten dazu geführt, dass der Stadtrat am 31. Oktober d. J. einstimmig den Bau des Feuerwehrhauses beschlossen hätte. Mit dem Gebäude, das nun entstehen solle, werde nicht nur der nordöstliche Stadtteil ein anderes städtebauliches Gepräge erhalten, darüber hinaus habe das Gebäude einen besonderen Wert.
Die Stellung desStadtverordnetenkollegiums zur Feuerwehr betrachtete der Bürgermeister dann als Barometer der gesamten Einstellung des Kollegiums zur Allgemeinheit.

Als dann ging der Akt der Grundsteinlegung vor sich. In die freigelassene Öffnung wurden die auf Pergament geschriebenen Segenssprüche, die Geschichte der Freiw. Feuerwehr Velbert, die Pläne des neu zu errichtenden Hauses, Photographien des alten Gerätehauses und der Geräte, Denkmünzen usw. eingelassen und von den Männern mit dem Grundstein bedeckt.

(Bild rechts: Bürgemeister Dr. Tweer bei seiner Gedenkrede)

Mit dem mit Bändern geschmückten Hammer führte der Bürgermeister die drei Hammerschläge aus und sprach dazu:

                                   Sei dieses Haus ein Haus der Treue,
                                     der Bürgertugend starkes Pfand.

                                   Beleb’ es stets die Kräft auf’s Neue

                                    zu schirmen Stadt und Vaterland.
                              Des Nächsten Gut und Blut zu schützen

                                    ruf es die Helfer schnell herbei.

                                    Der Wut der Elemente trutzen,

                               so macht des Himmels Macht uns frei.

Branddirektor Flothmann nahm dann das Wort und führte aus, dass die Grundsteinlegung ein Augenblick des Überschauens sei für das, was Not tut, des Wünschens und Hoffens für die Zukunft. So wie beim Einzelmenschen bedeute es auch für die Feuerwehr einen Markstein in deren Geschichte, ein Haus zu besitzen, das den erhöhten Ansprüchen und der Schlagfähigkeit der Wehr genüge. Die alte Stätte sei ihnen lieb und wert geworden und nur mit tiefer Wehmut würden sie von ihr scheiden.
Der Hang am Alten dürfe aber dem Fortschritt nicht hindernd im Wege stehen. Die bisherigen Gebäulichkeiten hätten sich als zu klein erwiesen, der Gerätepark müsse weiter vergrößert werden, um ohne Zeitverlust im Kampf gegen das Feuer eingesetzt werden zu können.

Neben dem allgemeinen Dank an die Stadtverwaltung und die städt. Körperschaften brachte der Branddirektor (auf dem Bild rechts während seiner Rede) seinen Dank besonders dem Beigeordneten Dr. Lüers zum Ausdruck, der nach Schaffung geeigneter Pläne das Werk wesentlich gefördert habe. Weiter führte er aus, dass sich die Wehr der Verantwortung bewusst sei, die ihr durch das neue Gebäude erwachse. Das neue Haus solle den ersten Stosstrup aufnehmen, trotzdem keine Berufsfeuerwehr sein, sondern der Gedanke der Freiwilligkeit solle erhalten bleiben. Freiwillig werde auch weiterhin die Wehr hinausziehen, wenn der Ruf nach Hilfe ertöne. DerRuf nach freiwilliger Hilfe, der wahrhaft soziale Gedanke möge auch stets in dem neuen Hause vorherrschen, dazu möchten Eintracht und wahre Kameradschaft in vorbildlicher Weise stets ihre Stätte finden. Der Spruch, den der Branddirektor mit den Hammerschlägen verband lautete :

         Durch den Opfersinn der Einwohner Velberts in schwerer Not errichtet,
                  soll der kommende Bau zu einem Wahrzeichen werden:
                       Deutscher Hilfsbereitschaft und Nächstenliebe!
           Möge er auf sicherem Grunde erbaut, viele Generationen überdauern.

Die weiteren Segenssprüche:

Der Brandmeister der Werkswehrder Fa. Damm u. Ladwig (später BKS) Kotthaus dankte für die ergangene Einladung und sagte zu den Hammerschlägen den alten Spruch der Feuerwehr:
                           "Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr
."


Der Brandmeister der Wehr der Stanley-Works (heute Fa. Emka), Bruckmann schloss sich an und modelte einen alten Spruch in eine neuere Fassung:
            "Gott die Seele, dem Mädchen das Herz, der Feuerwehr das Leben."


Der nächste war der Oberbrandmeister Bürgener, der folgenden Spruch gewählt hatte:  
        "Was den Schiffen der Leuchtturm, das sei das neue Haus der Feuerwehr,
                 möge es bei Tag und Nacht leuchten zur Hilfe in jeder Not."


Der Brandmeister des Löschzugs 3,Albert Ditzhaus sagte folgenden Spruch:
               Möge dies neue Haus werden ein leuchtendes Zeichen
                              in jeder Not für Stadt und Land.

Nachdem noch die beiden Brandmeister Baumeister und Meier dem neuen Haus ihren Segensspruch gewidmet hatten, fand der Festakt mit einem Vortrag der Feuerwehrkapelle ihren Abschlusss. 
Die Festteilnehmer begaben sich dann zum Wiener Hof (Ecke Friedrich- und Sternbergstraße), wo eine kleine Nachfeier stattfand und manches Wort fiel zum Lobe der Taten der Wehr und in der Erinnerung an die ersten bescheidenen Verhältnisse, mit denen sich noch die Feuerwehr in ihrem Anfangsstadium begnügen musste.
Die Feier gab ein gutes Zeichen des einträchtigen Verhältnisses, das zwischen der Stadtverwaltung und der Feuerwehr besteht und es berechtigt zu der Hoffnung, dass dies auch stets so bleibt, zum Wohle der Allgemeinheit und zur Anerkennung der Männer, die stets bereit sind, in Not und Gefahr für des Nächsten Wohl einzustehen.

 

            Velberts Feuerwehrhaus vor der Vollendung

Am 8. Mai 1928 berichtet die Morgen-Zeitung

Der Neubau im Schmuck des Richtbaums

Nun ist ein weiterer Abschnitt des Hausbaus zu Ende gegangen. Das stattliche Gebäude  zeigt sich uns in seinen vollen Ausmaßen und hoch am First thronen die Bäumchen als erste Zier. Im Herbst wird der Bau vollendet und seiner Bestimmung übergeben werden können. Das Haus wird nicht nur eine Zierde der Schul- und Nordstraße sein, sondern es wird seiner Zweckbestimmung nach in starkem Maße zu erhöhter Schlagfertigkeit der Velberter Feuerwehr beitragen und für diese einen Wendepunkt in der Geschichte ihrer Entwicklung bedeuten.

 

              Übergabe des Feuerwehrhauses in Velbert

Artikel in der Morgen-Zeitung am 13.10.1928

Für die Städt. Freiw. Feuerwehr Velbert ist heute ein bedeutungsvoller Tag. Sie kann ihr neues Heim in Benutzung nehmen, das an der Ecke Schul- und Nordstraße errichtete Feuerwehrdepot soll seiner Bestimmung übergeben werden.
30 Jahre hat die Velberter Feuerwehr nun das Gerätehaus und den Steigerturm an der Mittelstraße benutzt, von dem sie nun heute Nachmittag Abschied nehmen wird. Während dieser langen Jahre war die Feuerwehr in dieser Gegend eine beliebte Erscheinung, ihre Übungen wurden von der Nachbarschaft stets mit großem Interesse verfolgt. Von den Übungen hat die Wehr dann stets ihren Weg über die Kirchstraße, Friedrichstraße zum Vereinslokal Wiener Hof genommen.
Die Feuerwehr kommt nun in eine neue Umgebung, aber auch die Nachbarschaft des Feuerwehrdepots an der Schul- und Nordstraße wird dasselbe gute Verhältnis zur Feuerwehr pflegen, das die Bewohner der Mittelstraße vielleicht bald auf andere übertragen können.
Zur Übergabe des Feuerwehrdepots an die Wehr, die heute Nachmittag stattfindet, ist die Bürgerschaft freundlich eingeladen und es darf auch wohl erwartet werden, dass recht viele Freunde der Wehr ihre Sympathie durch Beteiligung zum Ausdruck bringen.

Um 16:30 Uhr rückt die Wehr vom alten Gerätehaus ab.

























(Die Wehr, angetreten vor der Feuerwache an der Mittelstraße, fertig zum Abmarsch zur neuen Wache)

Am neuen Feuerwehrdepot findet eine kleine Übergabefeier mit nachfolgender Alarmübung statt. Abends um 19:30 Uhr beginnt im Wiener Hof eine Feier, zu der die Bürgerschaft dann ebenfalls erwartet wird.






















                         (Die Feuerwehr ist angekommen an ihrem neuen Zuhause)

 

              Rückblick auf die Entwicklung der Feuerwehr in Velbert

Ausschnitt aus dem Artikel in der Morgen-Zeitung vom 13.10.1928

Die Übergabe des Feuerwehrdepots an die Wehr war für die Morgen-Zeitung Anlass genug, kurz die Geschichte der Feuerwehr zu streifen, vor allem zu sagen, wo sie im Laufe des mehr als 50 jährigen Bestehens ihr Gerätehaus hatte und die Übungen ausführte, um sich in ihrem Dienst auszubilden und zu vervollkommnen.

Die erste Dorfspritze war noch sehr primitiv, dazu fehlte eine geschulte und schlagfertige Mannschaft. Bald nach den Kriegen der 60er Jahre ging der damalige Bürgermeister Held an die Gründung einer Feuerwehr in Velbert. Die erste organisierte Feuerwehr war eine Pflichtwehr, die etwa drei bis viermal im Jahr zu einer Übung zusammen kam. Im Jahr 1872 wurde die Freiwillige Feuerwehr gegründet, der sofort 80 Bürger beitraten.
Der erste Übungsplatz war die Hardenberger Heide, wo auch die Schießübungen der Landwehr des Kreises stattfanden. Die Steigerübungen wurden am Knappschen Hause, Ecke Schul- und Friedrichstraße ausgeführt, also ganz in der Nähe des neuen Feuerwehrdepots. Später wurde am Mauermann’schen Lokal, jetzt Hotel Stüttgen, geübt. Im Jahre 1874 konnte der erste Steigerturm aus Holz erbaut werden, der sich hinter dem Vereinslokal Friesekothen, also etwa auf dem Grundstück des Rheinischen Hofs befand. 1882 wurde ein neuer Steigerturm am alten Spritzenhaus an der Kirchstraße gebaut. Hier übte die Wehr bis 1888, bis alsdann der jetzige Steigerturm an der Mittelstraße errichtet worden ist. Im Jahre 1909 erfuhr das Gerätehaus eine nochmalige Erweiterung.
Doch auch diese genügte in den letzten Jahren nicht mehr den zu stellenden Anforderungen, so daß die Stadt an die Schaffung eines größeren Feuerwehrdepots mit Wohnungen für Feuerwehrleute heranging.

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          Anbau von Garagen und Wohngebäude an der Schulstraße

30 Jahre später platzte das Feuerwehrdepot wieder aus allen Nähten. Durch weitere Anschaffungen von Fahrzeugen zur Bewältigung der vielen neuen Aufgaben, entschloß sich die Stadt für die Freiwillige Feuerwehr einen Anbau an das bestehene Depot an der Schulstraße zu errichten.














                 Blick vom Hof auf den Neubau
 













                Ansicht von der Schulstraße 

Neben 4 kleinen Garagen für Krankentransportfahrzeuge und PKWs wurden 4 Großgaragen für Feuerlöschfahrzeuge angebaut. Zum ersten Mal mit einer Einfahrt von hinten über den Hof und Ausfahrten nach vorne auf die Straße. Daran anschließend dann noch ein Wohnhaus für 5 Familien, Büroräumen und einem Unterrichtsraum mit Kantine. Auch Werkstätten fanden im Keller ihren Platz, z.B. für Atemschutzgeräte, Elektrowerkstatt, Schlauchwäsche usw.

 

                           Feuerwehrgebäude an der Schul- Ecke Nordstraße - 1962